



Bei der Plakat-und Librettogestaltung für „Medea“ war mir besonders wichtig, die Emotionen der Tragödie abzubilden.
Die Illustration zeigt ein Gehirn, dessen rechte Seite (zuständig für Emotionen) zum einen auseinanderquillt/ aufplatzt und zum anderen die Silhouette einer schreienden Person bildet. Dies soll im übertragenen Sinne darstellen, wie Medea ihren „Verstand verliert“ und ihre Emotionen überkochen; es erinnert auch an „wütende Dampfwolken“, wie sie in Comics oft verwendet werden. Die linke Seite habe ich ganz gelassen und blau eingefärbt, da sie die rationale Seite ist und für die strategische, kaltblütige Art von Medea stehen soll.
Die schreiende Person soll Medeas Schmerz und Verletztheit abbilden.
Die Schrift habe ich eher schlicht, aber plakativ gehalten, um die Illustration in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig auf den ersten Blick erkennbar zu machen,
worum es sich handelt.
Zudem wollte ich mit der Illustration darauf aufmerksam machen, dass der psychologische Hintergrund der Figuren eine zentrale Rolle spielt.
Insgesamt sollte das Plakat sehr laut und emotionsgeladen wirken, weshalb ich auch die Farbgebung gewählt habe. Sie erinnert außerdem an das Herz, was sinnbildlich für die Liebe, Leidenschaft und Eifersucht von Medea stehen soll, und an Blut, das auf Medeas Taten verweisen soll.
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