Medea – Klaudia Hansen

Die Aufgabenstellung lautete, ein Plakat für eine moderne Neuinterpretation des Stückes „Medea“ von Euripides für das Deutsche Theater Berlin. 

Bevor ich mich an einen Entwurf fürs Plakat setzte, wollte ich zunächst verstehen wer Medea ist und was diesen Charakter ausmacht. Ich wollte die Handlung des Stücks nachvollziehen. Erst dann nahm ich Papier und Stift zur Hand und skizzierte mögliche Ideen.

Was zunächst illustrativ begann, endete mit einem plakativen und sehr simplen Entwurf. Anders, als es für mich typisch ist, entfernte ich mich von einer Zeichnung oder illustrativen Darstellung der Hauptfigur. Ich probierte mich an etwas neuem, an einen ganz anderen Stil. Schließlich sollte das Design einer modernen Interpretation gerecht werden, und nicht den Anschein erwecken, dass dieses Stück nur in der Antike spiele oder nur für die Antike relevant war. Noch heute wird „Medea“ eine große Bedeutung bemessen. Selbst heute könnte eine Frau zu einer ‚Medea‘ werden. Deswegen fasste ich den Entschluss, abstrakt und symbolisch zu arbeiten.

Anmerkung: Am Ende wurde es wohl doch eine illustrative Arbeit, jedoch wurde auf die Darstellung einer Figur verzichtet und dennoch ein anatomisches Herz gezeichnet.

Abgebildet ist die anatomische Zeichnung eines Herzens. Das Rot des Muskels verläuft sich in ein helles, giftiges Grün, bis hin zum Schwarz. Die Farben symbolisieren die Veränderung in Medeas Herzen und ihre emotionale Entwicklung. Was als leidenschaftliche Liebe begann wurde durch den Verrat Jasons zerstört. Ihr Zorn, das Gift, gewann die Überhand und breitete sich aus, bis keine Liebe mehr übrig war. Es ist eine Geschichte über Liebe, die sich zum Hass entwickelte, und in Rache endet.

Die grüne Farbe des einen Wortes ist dieselbe grüne Farbe des vergifteten Herzens. Hier wird zugleich auf Medeas Charakterentwicklung angespielt.

Im gleichen Stil wurde das Librettocover gestaltet.

Schreibe einen Kommentar